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Schlaflos und planlos in Berlin #rp17

Da bin ich also wieder. Zurück im Schreibenden nach einigen Monaten, weil sich das länger irgendwie nicht ergeben hatte. Und wieder in Berlin zur re:publica, weil sich das länger irgendwie nicht ergeben hatte.

Die re:publica hatte sich nicht irgendwie irgendwie nicht ergeben, sondern ich hatte auch irgendwie auch keine Lust auf eine Klassentreffen-Veranstaltung mit ein paar tausend Teilnehmer. Als ich das letzte Mal da war, da waren es mir schon ein wenig zu viele Leute. Aber es gab auch sehr interessante Leute und sehr interessante Themen.

Ende letzten Jahre hatte ich dann mal wieder überlegt, ob ich zur re:publica fahre. Im Januar kaufte ich mir ein Early Bird Ticket und ein Bahnticket (für 43,50 Euro!), und ich reservierte ein Hotelzimmer. Letzte Woche überkam mich der Veranstaltungsblues: Soll ich wirklich da hin fahren? Mindestens 8.000 Leute und gefühlte 500 Sessions zu gefühlt 1.000 Themen? Na ja, dachte ich mir, das Early Bird Ticket würde ich sicherlich wieder verkaufen können. Aber das Bahnticket für 43,50 Euro? Sooo viel ist das auch nicht. Andererseits bin ich in mancher Beziehung dann doch … geizig? Oder eher bewusst, was Ausgaben angeht?

Jetzt liege ich im Bett in meinem Hotelzimmer im Hotel Sachsenhof, in der Nähe der U-Bahnstation Nollendorfplatz. Nur zwei Stationen weiter ist das Gleisdreieck, und da sind es gefühlt zwei Schritte (okay, ein Schild sagt, es seien 50 Meter) bis zur Station Berlin.

Gestern kam ich mit der Bahn. Natürlich hatte ich das gefühlte normale Bahn-Chaos mit Oberleitungsstörung, Kinder auf dem Gleis und zuletzt Notarzteinsatz in Berlin. Einchecken im Hotel, kurz auspacken (aka Zeugs wenig elegant aber effektiv im Zimmer per Wurf verteilen), zur U-Bahnstation, zur Station Berlin, dort einchecken und ein Bändchen holen. Nein, nicht nur holen. Das Ding musste an mein Handgelenk. Also hatte ich das Ding dann an meinem rechten Handgelenk. Ich hasse Bändchen, wenn ich die dann über Nacht anbehalten soll. Im Innenhof rumgelungert, rumgelaufen und rumgequatscht. Die ersten bekannten und auch ein paar neue Gesichter.

Planlos.

Heute nacht schlief ich richtig mies. Ich habe keine Ahnung, warum. Okay, vielleicht war es das Bändchen der re:publica an meinem rechten Handgelenk. Sowas stört einfach meine Schlaffreiheit. Und ich Dusel hatte vergessen, die Garmin Fenix 3 an meinem linken Handgelenk auszuziehen. Also schlief ich unruhig wie mit Handschellen. Außerdem hatte ich nicht daran gedacht, mein Reisekopfkissen mitzubringen. Oder in der Rezeption nach einem kleineren Kopfkissen zu fragen. Hotelzimmer sind diesbezüglich die Hölle für mich. Überall gibt es diese 80 mal 80 Zentimeter aufgeplusterten Kopfkissen. Mein Kopf knickt ab, ich bekomme schlecht Luft. Insgesamt also mit Handschellen und wie am Galgen. Alles in Allem war ich zwar heute nacht nicht wach, aber ich schlief auch nicht wirklich.

Gegen fünf Uhr wachte ich dann wirklich auf. Da kam ich dann endlich auf die Idee, das Kopfkissen schwungvoll aus dem Bett zu befördern. Ich kann auch ganz ohne Kopfkissen besser schlafen als mit Monsterbegleitung. Ich muss nur dran denken. Außerdem hatte ich vergessen, das Fenster auf Schräg zu stellen. Das holte ich dann nach. Der Dank waren gefühlte Tausende von Vögeln, die im Innenhof den neuen Tag mit ihrem Gesang begrüßten. Ich liebe morgendlichen Vogelgesang. Ich liebe auf dem Land, wisst Ihr? Aber dieser Innenhof, dieser Hall, diese gefühlten 200 db.

Schlaflos.

Jetzt laufen die Blues Brothers mit ihrem Album „Briefcase Full Of Blues“ per Plex. Eine gerippte CD (ja, so alt bin ich), die auf dem Server in unserem Wohnzimmer liegt. Plex holt mir unsere CDs in die Welt, egal wo wir gerade sind. Ja, ich weiß, es gibt jetzt Spotify und so Scheiß. Habe ich auch alles ausprobiert. Mein Amazon Prime, meine diversen Sparteninternetradiosender (beispielsweise Hawaiian Rainbow) mag ich auch. Aber ab und zu liebe ich es, in meiner Albensammlung zu stöbern. Musik, die ich liebe, und die richtig hipp für mich ist. Da klicke und klacke und tippe ich in meinem Browser oder Client oder Smartphone oder wasweißich herum und plötzlich kommt da sowas. Spotify ist gut, aber ich bin besser.

Planlos.

Nachher fahre ich … nein, erst frühstücke ich gemütlich. Wach bin ich ja schon irgendwie. Nachher fahre ich die zwei Stationen zur re:publica und stolpere da rein. Am Samstag stolperte ich ein wenig im Programm der re:publica herum. Ich lud mir sogar zwei Android-Apps mit dem re:publica-Programm auf mein Smartphone und setzte mir Bookmarks auf zwei Web-Apps mit dem Programm der re:publica. Aber bei den gefühlten 500 Sessions und den ganzen Leuten, die endlich wiedersehe oder endlich mal erstsehe oder endlich kennenlerne, wer braucht da noch ein Programm, wenn das beste Programm doch bei Kaffee oder Bier abläuft. Barcamp-Atmosphäre macht sich so langsam in mir breit. Eine gewisse Vorfreude auf die re:publica will ich dann genau jetzt doch nicht verleugnen. Aber ich habe keinen Plan, keine Favoriten für die re:publica. Zur Not schaue ich aufs Programm, was gleich läuft, und entscheide mich spontan.

Oder ich spiele Barcamp-Roulette: Einfach in irgendeinen Raum gehen, und sehen was kommt. Oder im Raum sitzen bleiben und mich von der nächsten Session überraschen lassen, um dann zu bleiben oder nach zehn Minuten zu gehen. Oder mit jemandem ins Quatschen kommen und rausgehen, Kaffee trinken. Oder ein Bierchen (ja, ich weiß, ich bin Rheinhesse, na und?). Ich lass mir doch nicht meine re:publica durch ein Programmraster vorschreiben.

Planlos.

Frank (Shaka!)
Frank (Shaka!)

Ich bin Frank Der Entspannende. Ich zeige Euch das hawaiianische Shaka Zeichen. Ich bin der mit dem Aloha Shirt. Love Out LoudAloha!

Aloha (pronounced [əˈlo.hə]) in the Hawaiian language means affection, peace, compassion, and mercy.

(Aloha. (2017, May 7). In Wikipedia, The Free Encyclopedia. Retrieved 04:37, May 8, 2017)

Und ich bin schlaflos und planlos in Berlin.

Und jetzt gehe ich erst mal duschen. Und dann zum Frühstücken.

Kaffee. Ich brauche Kaffee. Denn ich bin schlaflos und planlos in Berlin. Da hilft nur Kaffee. Oder eine re:publica.

 

 

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Von Der Schreibende (Frank Hamm)

Der Schreibende (* 1961 in Ingelheim am Rhein als Frank Hamm) ist Kultur- und Weinbotschafter Rheinhessen, Autor und Wanderblogger | #Blogger, #Jogger, #SunriseRun & #Wandern | #Rheinhessen & #Hawaii Fan. Ich lebe in der Ortsgemeinde Selzen in #Rheinhessen, ca. 15 km südlich von #Mainz. Beiträge dieses Blogs werden automatisch im Fediverse als @frank@derschreiben.de geteilt. Kommentare erscheinen nach Freischaltung beim Blogartikel. Als Person findest Du mich im Fediverse unter DerEntspannende@Digitalcourage.social. Im Blog Der Entspannende berichtet ich über das Entspannen bei Wandern, Genuss und Kultur.