Am Dienstag war ich in der Gedenkstätte KZ Osthofen. Das KZ Osthofen war eines der ersten KZ im Dritten Reich. Es wurde am 6. März 1933 eröffnet und damit noch vor der Eröffnung vom KZ Dachau am 22. März 1933.
Auf einer der Infotafeln wurden Haftgründe aufgeführt. Beispiele daraus:
… weil er dort als Staatsbürger erzogen wird
… weil er auf der Kirchweihe mit Christenmädchen tanzte
… weil er sich gegen Anordnungen der Reichsregierung abfällig geäußert hat
… zur eigenen Sicherheit
… hatte schwarz-rot-goldene Fähnchen im Garten aufgestellt
… wegen antifaschistischer Einstellung
… wegen Zugehörigkeit zur Internationalen Bibelforscher-Vereinigung (Zeuge Jehovas)
So etwas meinte wohl auch Alexander Gauland, als er sagte „Wir werden sie jagen“ und „wir werden uns unser Land und unser Volk zurückholen“. Und was andere dieser Un-Partei und ihrer Anhänger immer wieder offen so oder verklausuliert aussprechen.
Mal so als Info für Leute, die Höcke & Co. wählen (wollen) und meinen, „die anderen“ müssten aufpassen, denn „ich bin ein richtiger Deutscher, ich bin für die AfD„.
In Osthofen waren u.a. Gewerkschaftler, Mitglieder der SPD und des Zentrums, Andersgläubige, ein Reichstagsabgeordneter, Journalisten, Kommunisten, Parteilose, Juden, Christen, Atheisten, Sinti und Roma. In KZs landeten auch Leute, die von anderen Leuten aus persönlichen Gründen denunziert worden waren.
Also wäre ich AfD-Anhänger, ich würde schleunigst meine Gartenzwerge aus dem Kleingarten und auch aus dem Vorgarten holen. Denn damals wurde auch die Kleingartenbewegung gleichgeschaltet, die gewählten Vorstände wurden abgeschafft und stattdessen Vereinsführer und Blockwarte eingesetzt. Und wer weiß, vielleicht bist Du schon mal in einem Gottesdienst gesehen worden, und Deinem Nachbarn gefällt Dein Haus …
„Die anderen“ ist man dann selbst.