Heute hat Ralf Raths, Direktor des Deutschen Panzermuseums, auf YouTube ein Video veröffentlicht, in dem er ein T-Shirt mit dem Aufdruck
Woke & Wehrhaft
trägt und diesen Text erläutert (Video siehe unten). Es handelt sich um ein verkürztes Zitat von Carlo-Antonio Masala, Politikwissenschaftler und Professor für Internationale Politik an der Fakultät für Staats- und Sozialwissenschaften der Universität der Bundeswehr München, der seit dem Ukrainekrieg sehr medienpräsent ist. Das T-Shirt ist jetzt im Shop des Panzermuseums erhältlich.
Auch wenn meine Offizierszeit über 30 Jahre her ist: Schon damals hätte der Spruch gut gepasst, wenn auch bestimmt mit einem anderen Begriff als “Woke”. Offen ausgesprochen hätte das wahrscheinlich so damals niemand. Mit rund 500.000 SoldatInnen waren wir damals schon “divers”, auch wenn es aufgrund der gesamtgesellschaftlichen Sichtweisen nicht so sichtbar war (oder akzeptiert wurde) wie heutzutage. Wir hatten Wehrpflichtige, Zeit- und Berufssoldaten aus den verschiedensten Regionen mit den verschiedensten Ansichten. Seinen Ohrring nicht mehr tragen zu dürfen, war für einen Offizierskameraden ganz persönlich ein ziemlicher Druck, der ihn zusätzlich zu seiner Gesamtsituation der Wehrdienstverweigerung sehr nahebrachte.
Darauf zu achten, dass die Freiheitlich-Demokratische Grundordnung (FDGO) auch und gerade in der Bundeswehr für alle Soldaten gilt, war eine besondere Herausforderung, denen sich nicht alle stellten. Doch
Wenn wir in unserer Parlamentsarmee nicht auf die Grundwerte achten, wofür dienen wir dann?
Bereits in Friedenszeiten haben Soldaten ihren Dienst besser und zuverlässiger geleistet, wenn sie “sich wohlfühlten”. Mit Druck und Zwang kann ein Vorgesetzter kurzfristig Ziele erreichen, mittel- bis langfristig kann das nach hinten losgehen – und ist es auch oft genug. Flapsig und vereinfacht (auch wenn ich in der Luftwaffe war): Moral schlägt Panzer.
Eine Antwort auf „“Woke & wehrhaft”“
@frank die Absicht mag ehrenhaft sein, mit der Aufmerksamkeit könnte es auch klappen. Nur ob der Begriff woke sich von der Wirkung seiner empörten Fans erholen wird?