Soeben ging die Pressekonferenz des Landes Rheinland-Pfalz zur COVID-19-Lage der Krankenhäuser zu Ende. Nachfolgend sind ein paar zusammengefasste Informationen, die ich daraus mitgenommen habe.
Ein Vergleich vom Stand 4.10. zu heute:
- 4.10.: 1.024 mit Corona infiziert, heute 10.105.
- 4.10.: 42 in KH, davon 12 auf Intensiv, davon 9 Beatmung;
heute 456 in KH, davon 88 auf Intensiv, davon 72 Beatmung - 4.10.: 256 Tote, heute: 307
Seit Frühjahr:
- Intensivplätze: 1631 Intensivbetten
- Beatmungsplätze: 478 Intensivbeatmungsgeräte ausgeliefert, 33 noch bis Ende des Jahres, dazu Fördermittel für KH
- Personal: Qualikurse der Pflegekammer, > 2.100 Kräfte in Intensivpflege geschult. Weitere 1.500 Fortbildungen werden aktuell angeboten.
In Rheinland-Pfalz wird es Anpassungen für eine gesetzliche Basis geben. Korrektur: Auf Bundesebene soll das Infektionsschutzgesetz angepasst werden (“Tagesschau: Neues Gesetz für Corona-Maßnahmen“).
Die Intensivpatienten kommen etwa nach 2 bis 3 Wochen als solche ins KH. Deswegen wird die Anzahl der Intensivpatienten noch ansteigen.
Zur Altersstruktur der Patienten auf Intensivstation: Anfangs waren es vor allem Alte, über Sommer gab es einen Anstieg der Jungen (und Rückgang der Mittelalten), auch Menschen ab 20 auf sind auf Intensivstation (möglicherweise aufgrund wieder gestiegener Reisetätigkeiten). Derzeit geht der Anteil der Jungen wieder zurück.
In Deutschland haben wir im Vergleich zu anderen Ländern einen geringeren Anteil von Todesfällen an Erkrankten. Vermutlich liegt das an hoher Versorgung mit Intensiv.
Die Verdopplung der Infizierten in den letzten Tagen wird sich auch mit Verzug von etwas über 2 Wochen auf den Intensivstationen niederschlagen.
Normalerweise kommt jetzt die Grippewelle, jedoch
- Es gibt einen Run auf Grippeschutzimpfungen
- Masken werden getragen
Deswegen wird vermutlich die Grippewelle dieses Jahr weniger stark eintreten (in Australien war jetzt Winter, dort war die Grippewelle sehr gering).
Derzeit werden in der Regel positiv getestete KH-Mitarbeiter freigestellt. Das ist im Ausland viel schlimmer (z.B. Belgien, Frankreich, Spanien), wo die Krankenhäuser überlastet sind.
Wir haben es in der Bekämpfung der Pandemie nicht mit einem Sprint zu tun, sondern mit einem langen Marathon. Deswegen müssen wir auf unser Personal achten.
Kontaktpersonen werden mit PCR-Tests getestet. Schnelltests (Antigen-Tests) sind weniger sensitiv, müssen auch durch medizinische Fachkräfte durchgeführt werden (derzeit, Entwicklung kann sich ändern). Schnelltests werden z.B. bei vulnerablen Personengruppen eingesetzt. Als zuverlässig zu betrachten sind nur die auf der Website des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte gelisteten Tests.