Erinnert Ihr Euch noch an den Klowände-Skandal? Ach, war das ein Aufschrei. Jean-Remy von Matt echauffierte sich über diese Weblogs, die das Internet vollschrieben mit irgendwas. Irgendwas halt.
Nun, es gab da diese Kampagne “Du bist Deutschland” mit der Jean-Remy von Matt die Medien vollschrieb. Voll auf positiv gestimmt sollte die Kampagne … ach, spielt das eine Rolle? Jedenfalls amüsierten und empörten sich viele “Weblogger” in ihren “Weblogs” über diese Kampagne. Und sie zogen über diese Kampagne her, und sie persiflierten und photoshopten sie.
Und Jean-Remy von Matt fand das gar nicht lustig. Jeder Hergekommene konnte was losmachen. Unverschämt. Dabei war doch diese “Du bist Deutschland”-Kampagne
… die größte gemeinnützige Kampagne aller Zeiten und ein riesiges Geschenk.
(Jean-Remy von Matt ist beleidigt)
Und der Dank war Miesepetrigkeit von Gruppen, “von denen man nichts besseres erwarten konnte“. Mit in der kurzen Aufstellung waren da die Weblogs:
- Von den Weblogs, den Klowänden des Internets. (Was berechtigt eigentlich jeden Computerbesitzer, ungefragt seine Meinung abzusondern? Und die meisten Blogger sondern einfach nur ab. Dieser neue Tiefststand der Meinungsbildung wird deutlich, wenn man unter www.technorati.com eingibt: Du bist Deutschland.)
Das wiederum erzürnte diese “Weblogger” gar sehr. So sehr, dass sich von Matt bei den “Klowänden des Internets” entschuldigte.
Okay, es war ja eigentlich diese Werbebranche, die bellte. Und es waren die Blogger, die bellten. Ein Sturm im Wasserglas. Aber es war ein lustiger Sturm. Immerhin. Es schien ein wichtiges und dringendes Thema zu sein.
Wer darf eigentlich etwas in die Öffentlichkeit schreiben?
Und heute? Heute sind die Blogs Alltag. Nicht nur das, sie sind inzwischen gerade zu so verpönt, dass man sich fast schon wieder schämen muss, sich Blogger zu nennen. Denn entweder ist man im Establishment, dann ist man kein Blogger. Oder man ist Blogger, dann ist man bedeutungslos.
Doch die Medien, dürfen die denn das da reinschreiben in dieses Internet, was sie da so schreiben? Es gab eine Zeit, da hechelte ich den Nachrichten hinterher. Inzwischen langweilen mich Nachrichten nur noch. Sie betreffen mich nicht, sie sind oft viel zu aufgeregt geschrieben für etwas, das “Peanuts” ist. Betrachte ich die Nachrichten, die es so in diesem Internet (oder in diesem TV) gibt, und ordne sie ein nach dem Eisenhower-Prinzip, dann sind sie für micht weder wichtig noch dringend. Eisenhower hat eine ganz einfache Art der Bearbeitung für solche Aufgaben vorgesehen: Ab in den Papierkorb.
Ich wünschte, ich hätte so einen Schalter “Ab in den Papierkorb”. Jedes Mal, wenn ich auf eine Nachricht treffe, dann ordne ich sie ein und … in 99 Prozent der Fälle würde ich auf diesen Schalter schlagen, hart und fest.
Blöd ist nur, dass 99 Prozent der Links in diesen Social Media auf solche Nachrichten verweisen. Irgendwie drehe ich mich im Kreis. Bloß, weil die Medien die Klowände vollschreiben.
Übrigens:
Heute landet der Aufruf der “Du bist Deutschland”-Kampagnenseite übrigens auf einer “Matratzen Test 2015”-Seite. Dürfen die das denn?