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Mein Leben ist kein Projekt (SR 390)

Solange wir selbst uns für unsere Routinen und unser Netz entscheiden, solange sind wir frei und erfolgreich.

Was unterscheidet erfolgreiche Menschen von anderen? Was macht Menschen erfolgreich? Halvorson beschreibt neun Punkte, die es knacken lassen. Danach weiß man, wie man erfolgreich wird.

Doch man ist eben nicht jeder. Vor allem bin ich nicht jeder, der sich einen Artikel gefallen lässt wie diesen auf dem Harvard Business Manager. Der Artikel selbst ist gar nicht so sehr problematisch für mich. Aber mich frisst es an, wenn ich einen Link im RSS-Reader öffne, um dann festzustellen: Die Seite ist nur ein kurzer Lead-In in Deutsch, danach geht es mit einem Link auf den eigentlichen Artikel – und der ist in Englisch.

Nicht, dass ich mit dem Englisch ein Problem habe. Ich habe ein Problem damit, wie hier eine Erwartung nicht erfüllt wird, meine Erwartung. Ich erwarte einen Artikel über neun Punkte zum Erfolg. Wer will das nicht… und dann auch noch einfach in Deutsch. Und dann kommt allgemeines BlaBla und dann: Ein Link. Dann der eigentliche Artikel: In Englisch. Das hätte sich der Harvard Business Manager sparen können. Oder glauben sie dort, dass sie so wenig erfolgreiche Leser haben, dass diese kein Englisch können? Deswegen der Artikel? Aber da steht doch nichts über Sprache drin… ach, ein kleiner Rant musste jetzt sein.

Außerdem wollt Ihr jetzt vermutlich wissen, wie Ihr erfolgreich sein könnt oder wie Ihr das anstellen solltet. Und ich labere etwas und erfülle Eure Erwartungen nicht. Na gut.

Aber… der Artikel beschreibt Allgemeinplätze und meint heroisch, das sei jetzt wissenschaftlich oder durch Umfragen oder durch Erkenntnisse ganz klar geworden. Ja, die Erde ist rund. Könnte das mal bitte jemand beweisen?

Ziemlich gleich beim Einstieg in Halvorsons Artikel werde ich ein Gefühl nicht los: Es geht um die Definition eines Projektes namens Leben. Ja, ein Leben hat einen definierten Anfang (auch wenn sich die Ärzte da immer noch um ein paar Tage vertun), aber es hat kein definiertes Ende. Es hat – für mich jedenfalls – kein definiertes Ziel beziehungswiese keine definierten Ziele. Mein Leben ist kein Ponyhof. Aber genau das ist das Dynamische an meinem Leben. Mein Leben ist mein Ziel. Ich habe Werte, eine eigene Moral (eingebettet in die Moral der Gesellschaften, an denen ich teilnehme) und ich glaube an ein Ethikkonzept.

Aber mein Leben hat nur sich selbst als Ziel. Ich mag es nicht mein Leben darüber zu definieren, welche Erfolge ich damit erreiche. Wie auch in dem Artikel angesprochen gibt es schon lange die Fragestellung: Was sind die Gene und was ist die Sozialisation an einem Leben? Was ist genetisch determiniert und was ist und wird geprägt durch die Gesellschaft (Eltern, Freunde, Schule, Freunding). Und nein, ich lasse mich nicht auf eine Prozentzahl ein. Aber ich glaube, dass ich auf einem Weg bin, der zwar genetisch anfing und der durch die Gesellschaften geprägt wurde. Und ich glaube, dass ich diesen Weg gehen kann, so wie ich will. Mein Wille besteht. Ich weiß, dass ich nicht unabhängig bin, aber ich glaube daran, dass ich entscheiden kann. Und das tue ich.

Und meine Entscheidungen bestehen weniger in Zielen, die ich klar definiere. Es sind eher die Wege, für die ich mich entscheide. Ich bin ein Optimist, und deswegen schaue ich auch über den Tellerrand. Auch das mit dem “über den Tellerrand schauen” steht irgendwo in dem Artikel, wenn auch anders formuliert. Ich glaube für mich sogar, dass das ein ganz wichtiges Element meines Lebens ist, meines Fortschritts: Ständig über den Tellerrand schauen und lernen.

Routinen sind für mich wichtig, um Gewohnheiten zu entwickeln und in mein Leben einzubauen. Ein Großteil unseres Lebens besteht aus Routinen. Doch diese Routinen fesseln uns nicht (oder sollten es zumindest nicht). Wir selbst enscheiden uns für unsere eigenen Routinen, für unsere Wege, für unser Netz.

Dieses Netz gibt uns die Sicherheit und die Freiheit, das Netz neu zu knüpfen, Routinen zu verändern, Routinen aufzugeben, und neue Routinen aufzunehmen. Dieses Netz gibt uns die Freiheit, über den Tellerrand zu schauen und uns frei zu entscheiden.

Solange wir selbst uns für unsere Routinen und unser Netz entscheiden, solange sind wir frei und erfolgreich.

Roulette-Gelesen in 6 Minuten, Roulette-Geschrieben in 21 Minuten.

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Von Der Schreibende (Frank Hamm)

Der Schreibende (* 1961 in Ingelheim am Rhein als Frank Hamm) ist Kultur- und Weinbotschafter Rheinhessen, Autor und Wanderblogger | #Blogger, #Jogger, #SunriseRun & #Wandern | #Rheinhessen & #Hawaii Fan. Ich lebe in der Ortsgemeinde Selzen in #Rheinhessen, ca. 15 km südlich von #Mainz. Beiträge dieses Blogs werden automatisch im Fediverse als @frank@derschreiben.de geteilt. Kommentare erscheinen nach Freischaltung beim Blogartikel. Als Person findest Du mich im Fediverse unter DerEntspannende@Digitalcourage.social. Im Blog Der Entspannende berichtet ich über das Entspannen bei Wandern, Genuss und Kultur.