Vielleicht war es Helmut Schmidt, der mich letztendlich zur Bundeswehr brachte. Der mich veranlasste, für diese Demokratie für den und im Fall der Fälle einzustehen. Ich erlebte, wie unter ihm der NATO-Doppelbeschluss die Republik einer Zerreißprobe unterwarf. Ich erlebte, wie Demonstranten bei den Ostermärschen vor der Kaserne auftauchten. Ich war hin- und hergerissen ob des Doppelbeschlusses, doch letztendlich hielt ich ihn für richtig.
Schmidt war einer, der machte, was er für richtig hielt. Punkt. Das hielt er mit der Politik genauso wie mit dem Rauchen.
Helmut Kohl machte das letztendlich auch, obwohl sein „Machen“ oft mit aussitzen verbunden wurde. Für mich hatte Kohl nie das Charisma eines Helmut Schmidt.
1982 flog ich noch unter Schmidt als Bundeskanzler mit Apel Airlines nach Texas. Im darauffolgenden Jahr flog ich mit Wörner Airlines und für einen anderen Bundeskanzler zurück. Die Ostermärsche wurden weniger und weniger aufregend.
An Helmut Schmidt und seinen Überzeugungen konnte man sich wunderbar reiben. Er war jemand zum Reiben. Entscheidungen und Überzeugungen waren sein Ding. Er traf sie wohlüberlegt, schnell und er stand dazu.
Helmut Schmidt war Helmut Schmidt. So, wie er rauchte, war er auch. Nachdenklich und doch konsequent.
Möge er in Ruhe rauchen.
Eine Antwort auf „Helmut Schmidt“
Sehr gut geschrieben. Kurz und auf den Punkt gebracht!